Gleich zu Beginn: Nachhaltigkeit, Klima und Corona.

Heute ist der 24. 3. 2020. In Deutschland sind gestern die vorläufig strengsten Sicherheitsvorschriften in Kraft getreten: Oben drauf auf die bereits in Kraft gesetzten Einschränkungen ein „Kontaktverbot“: Totaler Lock down. 

Das alles hat nicht nur tiefe Einschnitte in unser aller Lebenswandel zur Folge. Es betrifft auch diesen Blog. Nach langen Vorbereitungen kam Corona. Und so beginne ich mit diesem Text, der eigentlich überhaupt nicht geplant war, mit Gedanken zum Zusammenhang zwischen Corona und dem Klimawandel, der uns die Monate davor so intensiv beschäftigt hat, natürlich keineswegs abgehakt ist und der unter dem Motto „nachhaltig geht“ diesen Blog trotz Corona zentral beschäftigen wird.

   Heute sind die verantwortlichen Politiker den drastischen Empfehlungen der Wissenschaftler gefolgt und haben Eingriffe in die Freiheit der Wirtschaft und jedes einzelnen Bürgers vorgenommen, die noch vor wenigen Wochen undenkbar schienen. Politik setzt nahezu eins zu eins um, was ihr führende Wissenschaftler empfehlen. Und zumindest in Deutschland halten sich die allermeisten Bürgerinnen und Bürger daran.

 Inzwischen hat die Diskussion um das Danach begonnen. Klar ist heute schon: Nichts wird mehr so sein wie vorher. Wie schnell wir wieder zur Normalität zurückkehren können, ob und wie schnell sich Unternehmen von diesem nie dagewesenen Crash erholen, kann heute niemand sagen.

   Aber wie soll die neue Normalität aussehen? Es liegt in unserer Hand, wie wir wieder aufbauen wollen, was zurzeit den Bach runter geht. Same procedure as last year? Oder eine ökologisch und sozial verantwortliche Wirtschaft, die möglichst vielen ein gutes Leben ermöglicht und dabei die natürlichen Lebensgrundlagen bewahrt und dem Klimawandel Einhalt gebietet? Befreiung vom Überfluss durch weniger Arbeit und Genügsamkeit statt Klopapierhamstern und Coronaparties?

   Die Politik muss sich diese Gedanken so schnell wie möglich machen: Sie könnte dabei ausnahmsweise einmal die Lobbyisten draußen vor lassen und sich stattdessen an den Vorschlägen derjenigen orientieren, die z.B. als Fridays und Scientists for Future konkrete Vorschläge zum Klimaschutz auf den Tisch gelegt haben. Bei den Epidemiologen und Virologen hat man das je auch so gemacht. 

   Die jetzt zu beschließenden wirtschaftlichen Hilfen für Unternehmen, Selbständige und Arbeitnehmer stellen die Weichen. Werden die Hilfen bewilligt, egal was die Unternehmen und Bürger damit machen? Oder macht man Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zur Bedingung, um nicht nur die Schäden zu beseitigen, sondern auch die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft in Angriff zu nehmen? Zum Beispiel: Öffentliche und private (Elektro- oder Wasserstoff-) Mobilität statt PS-starker Verbrenner-SUVs. Regionale bäuerliche Landwirtschaft statt massenhafter Lebensmittel-Exporte nach Afrika oder China. Drastische Reduktion von Plastikprodukten, die echte Schließung von Stoffkreisläufen statt Verbrennung. Ein schneller Ausbau von erneuerbarer Energie in Bürgerhand statt Mega-Windparks und Stromautobahnen. Und so weiter, und so weiter. Jetzt gibt es das Zeitfenster für diese Art von Weichenstellungen.

   Aber auch jede*r von uns muss sich fragen, wie es weiter gehen soll. Wollen wir so weiter malochen, nur um uns immer noch mehr Dinge leisten zu können, die wir eigentlich gar nicht brauchen. Corona führt uns doch gerade vor Augen, dass wir auch ganz gut leben ohne die neue Frühjahrsmode, die jetzt in den Läden hängen bleiben muss. Jetzt haben wir endlich die Muße, in unseren Gärten und auf den Balkonen nicht nur gemeinsam zu singen, sondern z.B. Radieschen und Salat anzubauen. Wir können kaputte Produkte gemeinsam reparieren, wir helfen uns gegenseitig, statt Dienstleistungen für Geld zu kaufen. Wollen wir wirklich zurück in die Tretmühle? Oder hat das von Corona erzwungene Leben nicht auch gute Seiten, die es zu bewahren gilt?

   Ich werde in diesem Blog für die Errichtung einer ökologisch und sozial verantwortlichen Lebens- und Wirtschaftsweise eintreten, wie ich es auch bisher getan habe. Euch/Ihnen, meinen hoffentlich zahlreichen Leserinnen und Lesern, will ich mit meinen Blogbeiträgen nahelegen, sich selbst Gedanken zu machen über Nachhaltigkeit, Klimaschutz und eine dafür förderlich Lebensweise. Wenn Ihr dem zustimmt oder auch wenn Ihr anderer Auffassung seid, gibt es die Möglichkeit zu Kommentaren. Nutzt sie bitte! Ich freue mich darauf, mit Euch zu streiten.